Zweiter Tag – neues Glück. Unser Hotel liegt direkt neben der Penken-Bergbahn. Bei der Buchung konnte ich mich noch nicht entscheiden, ob diese Nachbarschaft als Plus oder Minus gelten sollte. Amanda hat inzwischen eine Antwort darauf gefunden, die selbst mich überrascht hat.
Nachdem unsere Einlaufrunde am ersten Tag im Zillertal ziemlich daneben gegangen war, wollten wir uns erst einmal schonen, um nicht für den Rest des Urlaubs auf müden Knochen umherzuwanken.
Überraschenderweise gelang uns das ganz gut. Ohne große Planung fuhren wir mit der Penkenbahn bis zur MIttelstation und entschlossen uns spontan für die Panoramarunde.
Rundwege kann man in die eine oder die andere Richtung gehen. Eigentlich sollte man glauben, dass es keinen Unterschied macht. Doch den Panorama-Weg 23 sollten man lieber rechts herum laufen. Wir jedenfalls wunderten uns bis zur Gipfelstation, wo denn hier das Panorama sein sollte. Kleiner Tipp: in unserem Rücken.
Der Weg selbst ist ein harmloser Wirtschaftsweg, den selbst die Oma mit ihrem Rollator meistern sollte. Hätten wir so eine getroffen,wäre sie vermutlich mit Karacho an uns vorbeigezogen. Denn die Müdigkeit vom Vortag steckte uns noch tief in den Knochen. Das Hinhocken für ein paar Makroaufnahmen der üppigen Bergblumenwelt fiel zum größten Teil aus.
Die Hütte an der Bergstation wurde gerade für Besucher hergerichtet, hatte aber noch nicht geöffnet. Wir verstießen daher gegen die überall ausgeschriebenen Verbote, mitgebrachte Lebensmittel nicht vor Ort zu verzehren und setzten unsren Rundweg zur Mittelstation fort.
Endlich kamen wir auch in den Genuss der im Namen des Weges versprochenen Panoramen. Ein wenig wollte das Herz darüber vor Freude hüpfen. Aber ganz sachte!
Die Erfahrung vom Vortag setzte sich auch hier fort. Im Zillertal gibt es offensichtlich nicht sehr viele Wegweiser. So liefen wir an einem Abzweig vorbei und kamen in den Genuss einiger spektakulärer Ansichten der teilweise parkähnlich wachsenden Natur.
Man könnte auch sagen, dass wir einen guten Kilometer zu weit gelaufen sind, bevor wir merkten, dass da etwas nicht stimmen konnte. Also liefen wir den Berg wieder hoch, bis wir tatsächlich die richtige Abzweigung nahmen.
Tatsächlich gab es keinen Wegweiser. Vielleicht gehen die Macher dieses Weges davon aus, dass ihn niemand allen Ernstes links herum gehen würde.
Nach kurzem Weg kamen wir wieder bei der Mittelstation an und kehrten bei der Pilz-Bar ein. Amanda bestellte sich eine Erbsensuppe mit Wienerle. Ich entschied mich für Kässpätzle.
Die Erbsensuppe ist ein echter Geheimtipp. Für € 4,50 gibt es nicht nur einen großen Teller Suppe, sondern auch zwei Riesen-Wiener plus Brötchen. Das “le” vom Wienerle lasse ich weg, weil es einfach nicht passte, so groß waren sie. Meine Kässpätzle dagegen … na ja waren ziemlich käsig und fett.
Normalerweise hätte Amanda sich die Toiletten der Hütte näher angesehen. Aber aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zur Bergbahn, ging sie nicht die Treppen zum WC herunter, sondern nahm einfach die nächste Kabine zu unserem Hotel. Das ist echter Luxus!