In schwindelnder Höhe

Oeschinen Heuberg 146 Die Wetterprognose war vielversprechend. Zumindest versprach sie mehr als an allen anderen Tagen zuvor. Dem wollten wir nicht hinterher stehen und planten die bisher ambitionierteste Tour. Wir wollten auf die Blümlisalphütte über den Hohtürli-Pass. »Passen Sie gut auf sich auf und riskieren Sie nicht zu viel«, gab uns unsere Gastgeberin vom Bernerhof mit auf den Weg.

Als Mann fühlte ich mich natürlich schon seit einigen Tagen vom Berg herausgefordert. Allerdings habe ich zu viel Spaß an meinem Leben, um meine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Wir versprachen daher brav, bei Gefahr den Rückwärtsgang einzulegen.

Den Knackpunkt dabei, sollte ich allerdings erst dann begreifen, als es eigentlich schon zu spät war.

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Thun nicht gut?

thun 002 »Thun ist schön, nichts tun noch schöner.« Das sagen die Schweizer über die kleine Stadt am See gleichen Namens. Doch wer die Stadt besucht, könnte den See niemals zu Gesicht bekommen.

Es war wieder das Wetter, das meine Lieblingsfrau und mich an einer weiteren Tour hinderte. »Ein Ruhetag nach zwei Tagen Wandern ist doch auch ganz gut«, meinte sie.

Warum auch nicht? Wir sind im Urlaub und können thun und lassen was wir wollen. 😉

thun 007 Nach 40 Minuten Fahrt hatten wir Thun am Thuner See erreicht. Erstaunlich finde ich dabei allerdings, dass wir von der Autobahn den See nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekamen. Der zufällig vorbeifahrende Tourist, hat so keine Ahnung, dass ein großer türkisfarbener See darauf wartet, von ihm entdeckt zu werden.

Der informierte Tourist dagegen kann es gar nicht erwarten, den See endlich zu Gesicht zu bekommen. Doch Gemach! So schnell wird das nicht passieren. 😮

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Himmel und Hölle

Gemmi-M 089Beide liegen bekanntlich nah beieinander. Wie nah, habe ich gestern erfahren dürfen.

Der Weg von unserem Ausgangspunkt (Sunnbüel-Bergstation) zog sich ewig lang hin – zumindest kam es mir so vor – und schlängelte sich die fast 400 Höhenmeter bis zur Gemmi hoch. Da merkt man schon, dass die Luft im Berner Oberland etwas dünner ist als im Taunus 😉

So kam ich ordentlich ins Schwitzen – auch wenn es nur ca. 10 Grad waren. Übrigens, schwitzen bei solchen niedrigen Temperaturen gehört nicht unbedingt zu den angenehmsten Erlebnissen. Aber wenigstens war es auf dem Hinweg trocken. Auf dem Rückweg kam allerdings auch noch der Regen hinzu – ein beständiger, alles durchdringender Nieselregen. Und ich musste feststellen: Meine Wanderhose war nicht so wasserabweisend wie vom Hersteller angepriesen. Um die Laune oben zu halten, haben wir dann “Singing in the Rain” laut “gebrüllt”.

Gemmi-M 036Dennoch, trotz Kälte und Regen: Das Naturerlebnis war einfach himmlisch! Die majestätischen Berge, die kuriosen Felsformationen, die rauschenden Bäche und der klare Bergsee sowie die wunderschönen Blumenwiesen. Am liebsten würde ich ein Stück Blumenwiese mit nach Hause nehmen 🙂 und dazu noch eine große Portion der himmlischen Ruhe, die wir erlebt haben.

Wettlauf gegen die Zeit

Kandersteg 019Nach einem Übernachtungsstopp im verregneten Freiburg, erreichten wir kurz vor Mittag den internationalen Wanderort Kandersteg im Berner Oberland. Das Wetter gab sich noch handzahm. Viele Wolken und ein paar kurze Schauer begleiteten unseren Rundgang durchs Dorf, bis wir gegen Mittag im Bernerhof einchecken konnten.

Das Wetter wusste nicht so recht, was es wollte. Wir aber schon. Allerdings waren wir uns unsicher, wegen seiner Wankelmütigkeit. Sollen wir heute wandern? Ja! Allerdings sollte es nur eine kleine Tour mit viel Weide für`s Auge geben. “Wir gehen zu Fuß zum Oeschinensee hoch und holen dort das Mittagessen nach”, lockte ich Mandy. “Das ist ganz einfach und wir sind ruck zuck oben!”

Davon begeistert, dass sie nicht gleich einen Zweitausender besteigen sollte, stimmte meine Lieblingsfrau ohne Zögern zu. Sie machte mir sogar Druck, als wir unsere Wanderausrüstung anlegten. “Trödel nicht so! Sonst wird es zu spät!”

Ganz unrecht hatte sie damit nicht. Aber das wussten wir eigentlich noch gar nicht.

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