Leider wurde das Netzteil meines PCs im Hotel geröstet. Daher können wir unsere Beiträge nicht während unseres Urlaubs schreiben. Wir holen das nach.
Amanda und Kai-Jürgen Lietz
Leider wurde das Netzteil meines PCs im Hotel geröstet. Daher können wir unsere Beiträge nicht während unseres Urlaubs schreiben. Wir holen das nach.
Amanda und Kai-Jürgen Lietz
Die Wetterprognose war vielversprechend. Zumindest versprach sie mehr als an allen anderen Tagen zuvor. Dem wollten wir nicht hinterher stehen und planten die bisher ambitionierteste Tour. Wir wollten auf die Blümlisalphütte über den Hohtürli-Pass. »Passen Sie gut auf sich auf und riskieren Sie nicht zu viel«, gab uns unsere Gastgeberin vom Bernerhof mit auf den Weg.
Als Mann fühlte ich mich natürlich schon seit einigen Tagen vom Berg herausgefordert. Allerdings habe ich zu viel Spaß an meinem Leben, um meine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Wir versprachen daher brav, bei Gefahr den Rückwärtsgang einzulegen.
Den Knackpunkt dabei, sollte ich allerdings erst dann begreifen, als es eigentlich schon zu spät war.
So wurde dieser Wanderweg durch das Gasterntal in einer Broschüre beschrieben. Und so empfand ich ihn auch. Mit Holz- und Steinbrücken, die über reißende Bäche führten; durch sattgrüne Wälder; umringt von schroffen Felswänden mit steil abfallenden Wasserfällen.
Und das Angenehmste an dieser Tour – für mich jedenfalls – war, dass sie nicht wirklich anstrengend war. Gut – wir waren ja auch im Tal unterwegs. Dennoch: Bei dieser Tour musste ich nicht meine ganze Kraft darin investieren, den Weg „zu bewältigen“. Ich konnte meine Umgebung beobachten und genießen. Herrlich – so muss Wandern sein!
Auch an diesem Tag war der Regen unser ständiger Begleiter. Als wir zu Mittag in Selden aßen, regnete es draußen und ich empfand die Stimmung als sehr melancholisch – wir waren die einzigen Gäste im Wirtshaus und draußen war es nass, dunkel, kalt und verlassen. Wo ist nur der Sommer geblieben?
Die Wirtin empfahl uns – bedingt durch das Wetter – lieber den Versorgungsweg zurück nach Kandersteg zu nehmen. Dies taten wir dann auch. Die „Straße“ war überraschenderweise fast genauso schön wie der Wanderweg und bot spektakuläre Aussichten!
Für eine Bergtour war das Wetter gestern zu schlecht, daher beschlossen wir, uns das Gasterntal näher anzusehen.
An den meisten Tagen rufen die Berge den Wanderer zu sich. Allerdings gibt es auch im Tal Spektakuläres zu sehen. Durch Kandersteg fließt ein reißender Bach, der dem Ort seinen Namen gegeben hat. Das absolut klare Wasser der Kander begeistert den Hobbyfotografen. Denn dadurch schimmert das Wasser ständig in einem hellem blau.
Ich hätte erwartet, dass ein derart reißendes Gewässer viel Schlamm aufwirbelt und daher eher braun gefärbt sein müsste. Aber vermutlich gibt es nicht viel Erde, die noch von den Bergen abtransportiert werden könnte.
Besonders spektakulär fließt die Kander durch das Gasterntal. Diese relativ enge Spalte zwischen den Bergen kann ausschließlich im Sommer begangen werden. Im Winter wäre es zu gefährlich wegen der ständigen Gefahr von Lawinenabgängen.
Schon zu Beginn unserer Tour empfing uns ein Regenschauer. Wir mussten einige Minuten im Auto warten, bis wir vom Parkplatz der Sunnbüel-Talstation aus starten konnten. Für diejenigen, die an so etwas glauben, war das kein gutes Omen. Leider auch nicht, für diejenigen, die nicht daran glaubten. 🙁
»Thun ist schön, nichts tun noch schöner.« Das sagen die Schweizer über die kleine Stadt am See gleichen Namens. Doch wer die Stadt besucht, könnte den See niemals zu Gesicht bekommen.
Es war wieder das Wetter, das meine Lieblingsfrau und mich an einer weiteren Tour hinderte. »Ein Ruhetag nach zwei Tagen Wandern ist doch auch ganz gut«, meinte sie.
Warum auch nicht? Wir sind im Urlaub und können thun und lassen was wir wollen. 😉
Nach 40 Minuten Fahrt hatten wir Thun am Thuner See erreicht. Erstaunlich finde ich dabei allerdings, dass wir von der Autobahn den See nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekamen. Der zufällig vorbeifahrende Tourist, hat so keine Ahnung, dass ein großer türkisfarbener See darauf wartet, von ihm entdeckt zu werden.
Der informierte Tourist dagegen kann es gar nicht erwarten, den See endlich zu Gesicht zu bekommen. Doch Gemach! So schnell wird das nicht passieren. 😮
Beide liegen bekanntlich nah beieinander. Wie nah, habe ich gestern erfahren dürfen.
Der Weg von unserem Ausgangspunkt (Sunnbüel-Bergstation) zog sich ewig lang hin – zumindest kam es mir so vor – und schlängelte sich die fast 400 Höhenmeter bis zur Gemmi hoch. Da merkt man schon, dass die Luft im Berner Oberland etwas dünner ist als im Taunus 😉
So kam ich ordentlich ins Schwitzen – auch wenn es nur ca. 10 Grad waren. Übrigens, schwitzen bei solchen niedrigen Temperaturen gehört nicht unbedingt zu den angenehmsten Erlebnissen. Aber wenigstens war es auf dem Hinweg trocken. Auf dem Rückweg kam allerdings auch noch der Regen hinzu – ein beständiger, alles durchdringender Nieselregen. Und ich musste feststellen: Meine Wanderhose war nicht so wasserabweisend wie vom Hersteller angepriesen. Um die Laune oben zu halten, haben wir dann “Singing in the Rain” laut “gebrüllt”.
Dennoch, trotz Kälte und Regen: Das Naturerlebnis war einfach himmlisch! Die majestätischen Berge, die kuriosen Felsformationen, die rauschenden Bäche und der klare Bergsee sowie die wunderschönen Blumenwiesen. Am liebsten würde ich ein Stück Blumenwiese mit nach Hause nehmen 🙂 und dazu noch eine große Portion der himmlischen Ruhe, die wir erlebt haben.
Als wir heute morgen aufwachten präsentierte sich Kandersteg im schönsten Licht – im Morgenlicht. Denn die meisten Wolken hatten sich verzogen und der blaue Himmel lockte auf die Berge.
“Wo soll es denn hingehen?”, fragte die Hotelchefin. “Auf die Gemmi! Das tolle Wetter müssen wir nutzen.” Damit hatte ich nicht unrecht. Der Wetterbericht versprach zunächst sonniges Wetter und nachmittags sollte es dann regnen.
Bis dahin wollten wir allerdings schon wieder zurück sein. Wir starteten nicht mit der ersten Bergbahn auf den Sunnbüel, aber gegen 9:15 starteten wir schon von der Bergstation. Wenn ich mir überlege, welche Mühe es uns gemacht hätte, die 700 Meter zu Fuß hochzusteigen, sind die 48 CHF nach Ermäßigung mit Gästekarte sicher ein Schnäppchen.
Das Wetter war in der Tat herrlich. Meine Lieblingsfrau packte sofort ihre Kamera aus und begann mit der Portraitgallerie jedes einzelnen Berges. Ich war nicht weniger begeistert und knipste bis der Finger blasen warf. Letzteres könnte übertrieben sein, aber wir verbrachten nicht wenig Zeit mit den prächtigen Aussichten.
Der Gemmipass ist einer der am meisten begangenen Passwege zwischen dem Berner Oberland und dem Französisch sprechenden Wallis. So wurden unsere Hallos und Guten Morgen-Grüße meist mit einem deutlichen Bonjours retourniert.
Nach einem Übernachtungsstopp im verregneten Freiburg, erreichten wir kurz vor Mittag den internationalen Wanderort Kandersteg im Berner Oberland. Das Wetter gab sich noch handzahm. Viele Wolken und ein paar kurze Schauer begleiteten unseren Rundgang durchs Dorf, bis wir gegen Mittag im Bernerhof einchecken konnten.
Das Wetter wusste nicht so recht, was es wollte. Wir aber schon. Allerdings waren wir uns unsicher, wegen seiner Wankelmütigkeit. Sollen wir heute wandern? Ja! Allerdings sollte es nur eine kleine Tour mit viel Weide für`s Auge geben. “Wir gehen zu Fuß zum Oeschinensee hoch und holen dort das Mittagessen nach”, lockte ich Mandy. “Das ist ganz einfach und wir sind ruck zuck oben!”
Davon begeistert, dass sie nicht gleich einen Zweitausender besteigen sollte, stimmte meine Lieblingsfrau ohne Zögern zu. Sie machte mir sogar Druck, als wir unsere Wanderausrüstung anlegten. “Trödel nicht so! Sonst wird es zu spät!”
Ganz unrecht hatte sie damit nicht. Aber das wussten wir eigentlich noch gar nicht.
Vor sieben Jahren bin ich mit zwei Freunden ins Berner Oberland gefahren, um dort gemeinsam zu wandern.
Wir waren schlecht vorbereitet, hatte keine Erfahrung und noch weniger Informationen. Wir erlebten eine Beinahe-Katastrophe und hatten Glück, wohlbehalten wieder in unserem Alltag anzukommen.
Aber die Fotos von damals ließen mich nicht mehr los. Denn in den Bergen war es überirdisch schön.
Wer mit viel Mühe einen Gipfel erklommen hat, fühlt sich der Welt unter ihm entrückt.
Dieses Erlebnis hätte ich damals gerne mit meiner Frau Amanda geteilt. Jetzt sieben Jahre später ist es soweit.